Es war einmal ein tristes und surreales Szenario entlang der Lucie-Goldner-Promenade, direkt neben einer belebten Autobahn. Zwei verlorene Seelen mit den Initialen R und P, die vom Leben gezeichnet waren, fanden sich an diesem seltsamen Ort wieder.
R war ein verschlossener Künstler mit wilden Ideen und einer ungewöhnlichen Faszination für Autoteile. P hingegen war ein abenteuerlustiger Geist, der ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen war. Beide waren durch ihre Verluste und Enttäuschungen entmutigt und hatten sich dazu entschlossen, sich in dieser Industriehölle am Donaukanal zu treffen, um ihre düsteren Gedanken zu vertreiben.
Als sie entlang der Promenade spazierten, fanden sie sich plötzlich neben den Auspuffrohren der vorbeifahrenden Autos wieder. Der Gestank und der Lärm waren ohrenbetäubend, doch für R und P schien es eine eigenartige Art von Trost zu bieten. Ihre Nasen auf Auspuffhöhe platziert, ließen sie den durchdringenden Geruch und den tosenden Sound auf sich wirken. Es war eine groteske Mischung aus Qual und Befreiung, die sie in dieser surrealen Umgebung fanden.
Schließlich erreichten sie eine Stiege am Ufer des Donaukanals und setzten sich darauf nieder. In der Hand hielten sie jeweils ein ausgerauchtes alkoholfreies Bierchen, das sie mit sarkastischer Freude tranken. Es war ein seltsamer Anblick, wie sie dort saßen, umgeben von der trostlosen Kulisse der Wohnsilos auf der gegenüberliegenden Seite des Kanals. Diese tristen Hochhäuser waren die Heimat der Nicht-Ganz-Unterschicht-Pöbel, die in ihrer eigenen Welt gefangen schienen.
Während sie ihr Bierchen genossen, durchbrach ab und zu ein Polizei- oder Rettungswagen die monotonen Geräusche der Autobahn. Es war, als ob das Chaos der Außenwelt für einen kurzen Moment in ihre surreale Atmosphäre eindrang. Doch R und P nahmen es gelassen hin und genossen die Unterbrechungen, als wäre es ein seltsames Ritual, das ihre Existenz in diesem absurden Szenario bestätigte.
Die Zeit verging, und während sie auf der Stiege saßen, wurden R und P zu ungewöhnlichen Freunden. Sie teilten ihre tiefsten Gedanken und Ängste, ihre verrücktesten Träume und Hoffnungen. Inmitten der bizarren Umgebung und der trostlosen Silos fanden sie etwas, das ihnen beiden fehlte: eine Verbindung zu jemandem, der ihre Welt verstand, auch wenn sie selbst kaum in der Lage waren, sie zu begreifen.
Und so saßen sie dort, R und P, zwei verlorene Seelen, die an der Lucie-Goldner-Promenade neben der Autobahn mit Nasen auf Auspuffhöhe durch die Industriehölle am Donaukanal spazierten. Sie tranken ihr ausgerauchtes alkoholfreies Bierchen, beobachteten die trostlosen Wohnsilos auf der anderen Seite des Kanals und ließen sich von den gelegentlichen Unterbrechungen der Polizei- und Rettungsfahrzeuge in ihrer eigenartigen Welt nicht stören. Zusammen fanden sie einen seltsamen, aber kostbaren Trost in ihrer gemeinsamen Verlorenheit.
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